Schon beim Tragen von "normalem" umluftunabhängigen Atemschutz sind viele Dinge zu beachten und Abläufe zu trainieren. Doch das alles wird noch übertroffen von den Regeln und Tätigkeiten im Gefahrguteinsatz. Wir übten heute den Einsatz bei chemischen Gefahren. Hier ist das große Ziel eine Kontamination der Einsatzkräfte mit einem gefährlichen Stoff zu vermeiden und anschließend den Stoff zu sichern. Dazu muss zunächst natürlich erkundet werden, welcher Stoff und in welchen Mengen in der Situation eine Gefährdung darstellt.
Das Anziehen und auch die Arbeit in den Chemie-Schutz-Anzügen (CSA) ist sehr aufwendig und anstrengend und gleichzeitig ist die Bewegungsfreiheit und sämtliche Sinne stark eingeschränkt. Da wird sogar eine Funkmeldung zur Herausforderung. Truppweise gingen die Teilnehmer vor und erkundeten verschiedene Lagen und lernten sich trotz der Einschränkungen durch die Anzüge sicher zu Bewegen.
Im realen Einsatz kommt zusätzlich zu den Geräteträgern noch die ganze Logistik der aufwendigen Dekontamination und umfangreicher Spezialmaterialien für die Sicherung der gefährlichen Stoffe hinzu. Das bedeutet einen immensen Aufwand an Mannschaft, Gerät und vor allem Zeit bei jedem Gefahrguteinsatz. Wir haben zwei CSA-Anzüge auf unserem HLF und können damit direkt zu Einsatzbeginn eine Erkundung starte. Wir nutzen so die Zeit bis weitere Kräfte mit Spezialgerät vor Ort ankommen.
Die Fähigkeiten der CSA-Träger bedingen neben dem reinen Tragen der Schutzanzüge zusätzlich ein breites Wissen über die Abläufe und Grundlagen, sowie der Taktik und Schutzmaßnahmen im Gefahrguteinsatz. Das erlernen unsere Helfer in mehrtägigen Speziallehrgängen in Theorie und Praxis.
Danke an Timo aus der der Feuerwehr Bad Fallingbostel, der heute die Ausbildung mit zusätzlichen Übungsanzügen, interessanter Theorie und wertvollen Praxistipps unterstützt hat.