Wir wurden am 08.12. um 17 Uhr zum Gästehaus im Geistlichen Rüstzentrum alarmiert. Gebäudebrand mit vermissten und eingeschlossenen Personen. Bei dieser Art Einsatzmeldung alarmiert die Rettungsleitstelle Soltau automatisch zusätzliche Kräfte aus den umliegenden Dörfern und Städten. So erreichten neben der Krelinger Feuerwehr nach kurzer Zeit noch weitere Fahrzeuge aus Düshorn, Westenholz, Honerdingen, Walsrode, Hodenhagen, Bad Fallingbostel und das DRK die Hotelanlage in Krelingen. In Summe haben über 70 ehrenamtliche Helfer ihre eigentliche Tätigkeit unterbrochen, um binnen kürzester Zeit zur Hilfe zu eilen.
Im Gästehaus war es zu einem Brand gekommen. Insgesamt 19 Personen wurden im ersten und zweiten Stock des brennenden und dadurch stark verrauchten Gebäudetraktes eingeschlossen. Einsatzleiter Holger Krause verschaffte sich zügig einen Überblick über die Gesamtsituation, sowie mögliche Gefahren und die zur Verfügung stehenden Einsatzkräfte und -mittel. Plötzlich kam Tobias grinsend um die Ecke und ab hier war klar: das ist eine Übung - organisiert von Tobi, André, Mark und Stadtbrandmeister Volker Langrehr. Der amtierende Ortsbrandmeister Holger Krause spielte bereits seit längerem mit dem Gedanken, auf dem Gelände des Geistlichen Rüstzentrums eine Großübung durchzuführen. Da er bei der anstehenden Jahreshauptversammlung Ende Dezember nach nunmehr 18 Jahren nicht mehr für den Posten des Ortsbrandmeisters zur Verfügung stehen wird, hat sich sein Stellvertreter Tobias Bremer zum Abschied eine Überraschung ausgedacht.
Mit dem Wissen eine Übung abzuarbeiten fuhr Holger fort und bildete drei Abschnitte: 1. Menschenrettung von der Vorder-, 2. von der Rückseite, sowie 3. Atemschutzüberwachung. Die um Hilfe rufenden Menschen wurden von mehreren Rettungstrupps unter Atemschutz über eine Drehleiter, mehrere Steckleitern und durch das Treppenhaus ins Freie gebracht. Dort übernahm der Rettungsdienst und versorgte die Geretteten an der zentralen Verletztensammelstelle. Nachdem alle Personen in Sicherheit waren, wurde die Brandbekämpfung unter Atemschutz eingeleitet und das Haus mit einem Überdrucklüfter rauchfrei gemacht. Der umfangreiche Einsatz mit den verschiedenen Aufgaben (Menschenrettung, Verletztensammelstelle, Wasserversorgung, Einsatzleitung, Atemschutzüberwachung, Hubrettung, Sicherheit, Logistik, ...) forderte von allen Helfern ein Höchstmaß an Organisationsstruktur, Kommunikationsdisziplin, übergreifende Zusammenarbeit und nicht zuletzt Vertrauen in die gemeinsame Ausbildung und Fähigkeiten. Nach ca. eineinhalb Stunden konnten alle Personen als gerettet und „Feuer aus“ gemeldet werden.
Wie realistisch die Lage dargestellt wurde, ließ sich daran erkennen, dass ein freier Reporter aus Bremen den Weg nach Krelingen auf sich nahm, um erst vor Ort zu realisieren, dass es sich um eine Übung handelte. Bei der anschließenden Manöverkritik dankte Tobias Bremen den anwesenden Freiwilligen für die großartige Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Ortswehren. Eine ganz besondere Anerkennung galt aber Holger Krause, von dem er in den vergangenen sechs Jahren eine Menge gelernt hat.
Wir danken allen freiwilligen Einsatzkräften, Statisten, Helfern, Organisatoren und dem Geistlichen Rüstzentrum, die diese Großübung für Holger möglich machten und zu einem beispiellosen Erfolg haben werden lassen.