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Einsätze

 
12.08.20 | # 30 - 31 / 2020 Brandeinsatz

Circa 28 Hektar Wald an der A7 in Flammen - Wochenendhausgebiet evakuiert

Am 12.08.2020 kommt es, aus noch nicht vollständig geklärter Ursache, gegen kurz nach 17:00 Uhr, auf der A7 zwischen der Anschlussstelle Westenholz und der Raststätte Allertal zu einem Brand der angrenzenden Böschung.

Als die Einsatzkräfte der Feuerwehren Krelingen, Hodenhagen und Bad Fallingbostel eintreffen, brennt der Böschungsstreifen auf einer Länge von circa 1,4km. Starker Wind treibt das Feuer in ein nahegelegenes Waldstück, welches auf Grund der anhalten Trockenheit und der bestehenden Waldbrandstufe 4 sehr zügig in Brand gerät. Das Feuer breitet sich circa zweihundert Meter weit in den Wald aus, ehe es von der Feuerwehr gestoppt werden kann. Insgesamt ist eine Fläche von circa 28 Hektar vom Feuer betroffen. Das großflächige Übergreifen auf eine Heidelbeerplantage kann verhindert werden.

Dafür ist jedoch ein sehr umfangreicher Kräfteansatz nötig. Im ersten Schritt werden nahezu alle wasserführenden Feuerwehrfahrzeuge aus der Umgebung alarmiert, allerdings unter der Prämisse, dass der Grundschutz in den Ortschaften gewährleistet bleiben muss. Der Flugdienst des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen und ein Polizeihubschrauber liefern wertvolle Erkenntnisse über die Ausbreitung des Feuers aus der Luft.

Durch die starke Rauchentwicklung wird gemeinsam mit der Polizei und der Samtgemeinde Schwarmstedt als Ordnungsbehörde entschieden, ein nahegelegenes Wochenendhausgebiet zu evakuieren, da sich dieses direkt im dichten Rauch befindet. Die circa 35 Bewohner kommen in von der Samtgemeinde Schwarmstedt organisierten Unterkünften unter.

Zur Brandbekämpfung wird das Feuer von drei Seiten angegriffen. Das benötigte Wasser wird mit Tanklöschfahrzeugen im Pendelverkehr zur Einsatzstelle gebracht. Es werden mehrere Befüllstationen für die Tanklöschfahrzeuge mit Löschwasser eingerichtet. Im weiteren Verlauf wird auch eine circa 3km lange Schlauchleitung zur Aller verlegt.

Auch zur direkten Brandbekämpfung im Wald werden einige Kilometer Schlauchleitung verlegt. Die Arbeiten für die Einsatzkräfte bei Außentemperaturen um die 30°C sind körperlich stark belastend, da in Bereichen mit dichter Rauchentwicklung Atemluftfilter getragen werden müssen. Daher werden die Kräfte regelmäßig durchgetauscht und Einheiten ausgetauscht. Vorsorglich befinden sich zwei Rettungswagen der Johanniter Unfallhilfe aus Schwarmstedt vor Ort, müssen aber glücklicherweise nicht tätig werden.

Um weiterhin genügend Kräfte vor Ort zu haben, werden Teileinheiten der Kreisfeuerwehrbereitschaften des Heidekreises und der Bundeswehrfeuerwehr des Truppenübungsplatzes Bergen alarmiert. Ebenfalls unterstützen mehrere ortsansässige Landwirte die Löscharbeiten mit ihren Güllefässern, gefüllt mit Wasser. Im weiteren Einsatzverlauf werden durch den Einsatzleiter Thomas Ruß, Kreisbrandmeister des Heidekreises, auch Teileinheiten aus den Landkreisen Harburg, Celle, Lüneburg, Uelzen, Rotenburg sowie der Region Hannover eingesetzt. Der zuständige Regierungsbrandmeister Uwe Quante machte sich vor Ort ein Bild der Lage. Insgesamt werden bis zum kommenden Montagmorgen circa 500 Einsatzkräfte vor Ort gewesen sein.

Fachleute der Forst sowie der zuständige Waldbrandbeauftragte unterstützen die Löscharbeiten mit ihrer Expertise und organisieren am Freitagmorgen auch ein Holzerntegerät "Harvester" der die Löscharbeiten unterstützt.

Für die Löschmaßnahmen war zu Beginn des Einsatzes die A7 in beide Fahrtrichtungen vollgesperrt. Nachdem der Verkehr in Fahrtrichtung Norden zeitnah wieder freigegeben werden konnte, blieb die Richtungsfahrbahn Hannover bis weit in den Freitag gesperrt. Viele LKW-Fahrer und auch einige PKW-Fahrer müssen die Nacht auf der Autobahn verbringen. Sie wurden von den Stauhelfern der Johanniter versorgt. Es bildeten sich auf den Umleitungsstrecken lange Rückstaus, so dass der Verkehr von der Polizei weiträumig umgeleitet wird.

Text + Bilder: Thomas Klamet, Stellv. Pressesprecher Kreisfeuerwehr Heidekreis, Abschnitt Süd

Unsere Krelinger Einsatzkräfte wurden direkt als erstes um 17:15 Uhr alarmiert und waren durchgehend bis zur Ablösung um 03:30 Uhr am Freitagmorgen im Einsatz.

 
Großbrand am Esseler Wald
Großbrand am Esseler Wald
13.08.2020 |

Quelle: WZ

Mit der Hack auf der Jagd nach Glutnestern
Mit der Hack auf der Jagd nach Glutnestern
14.08.2020 |

Quelle: WZ

Der Waldbrand an der A7
Der Waldbrand an der A7
14.08.2020 |

Quelle: WZ

Durchatmen im Waldbrandgebiet
Durchatmen im Waldbrandgebiet
15.08.2020 |

Quelle: WZ