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Service - Feuerlöscher

Flori empfielt einen Schaumlöscher

Allgemein

Wir sehen sie ständig und überall, besonders in öffentlichen Gebäuden. Manchmal sehen wir sie selbst, manchmal nur Hinweise auf ihre Existenz. Feuerlöscher sind in allen öffentlichen Gebäuden vorgeschrieben und sollten auch in keinem Haushalt oder PKW fehlen.

Wir als Feuerwehr bieten in regelmäßigen Abständen Interessierten die Möglichkeit einen Feuerlöscher unter kontrollierten Bedingungen auszuprobieren. Dabei verwenden wir einen Brandanhänger, der mit Propangas betrieben wird. Als Löschmittel wird hier Pulver verwendet. Bei Interesse an einer solchen Übung sprechen Sie und einfach an.

Wie finde ich einen Feuerlöscher in einem Gebäude?

Es ist vorgeschrieben, Feuerlöscher in öffentlichen Gebäuden sichtbar aufzustellen, z.B. an markanten Punkten wie Treppenhäusern. Ist das nicht möglich, so sind Schilder sichtbar anzubringen, die auf den Standort des Löschers oder einer Löschanlage hinweisen. Diese Schilder sind in ihrer Grundfarbe rot und können z.B. wie folgt aussehen:

Hinweisschild Feuerlöscher
Hinweisschild Feuerlöscher
Hinweisschild Feuerlöscher
Hinweisschild Feuerlöscher
Hinweisschild Feuerlöscher
Hinweisschild Feuerlöscher
Hinweisschild Feuerlöscher
Hinweisschild Feuerlöscher

Welche Arten von Feuerlöschern gibt es?

Wir unterscheiden Feuerlöscher anhand des Löschmittels, mit dem sie gefüllt sind. Des Weiteren sind einige Löschmittel nur für bestimmte Brände ausgelegt, andere wiederum gelten als Multitalente. Um zu erkennen um welche Art Feuerlöscher es sich handelt, befindet sich auf jedem Löscher ein Typenschild mit Hinweisen.

Typenschild vom Feuerlöscher

Um den Verwendungszweck des Löschers zur erkennen ist es hilfreich die Brandklassen zu kennen. Diese lassen sich aber auch sehr leicht durch die Piktogramme ermitteln:

Brandklasse Beschreibung Beispiel
Brände fester Stoffe meist organischer Natur, verbrennen mit Glut und Flamme Holz Papier, Kohle, Textilien, Stroh
Brände flüssiger und flüssig werdender Stoffe, die mit Flammen brennen Öl, Fett, Benzin, Teer, Harz
Brände gasförmiger Stoffe, die mit Flamme brennen Methan, Propan, Wasserstoff
Brände von Metallen, die mit starker Glutbildung brennen Aluminimum, Magnesium, Natrium, Kalium
Fettbrände - Brände von Ölen in Fritteusen u.a. Geräten Speiseöl, Frittierfett
Als Löschmittel kommen dabei folgende Stoffe zum Einsatz:
Wasser
Beim Wasserlöscher ist nicht die Menge des Wassers entscheidend, sondern die Oberfläche der Wassertropfen. Durch den hohen Druck, beim Auslösen wird das Wasser vernebelt. Die feinen Tropfen absorbieren die Wärmeenergie des Feuers, der Brand erlischt. Wasserlöscher sind nur zum Löschen fester Stoffe wie Holz oder Textilien (Brandklasse A) geeignet. Die Hauptlöschwirkung von Wasser ist Abkühlen. Vorteil ist hier, das Wasser meistens auch über die Hausversorgung bezogen werden kann und so schnell griffbereit ist. Ein Nachteil von Wasser ist die Schädigung der Umgebung durch den entstehenden Wasserschaden, deshalb sollte damit in richtig dosierten Mengen umgegangen werden. Ein weiterer Nachteil ist, das Wasser durch seine Leitfähigkeit ungeeignet ist für Elektronikbrände wie Fernseher, Computer, Bügeleisen, etc ...
Schaum
Schaum besteht zu großen Teilen aus Wasser, ist also auch für Elektronikbrände nur bedingt einsetzbar. Schaum eignet sich besonders für Flüssigkeitsbrände, dass der Schaumteppich den Sauerstoff vom Brandgut fernhält. Schaumlöscher sind zum Löschen aller Materialen, die der Brandklasse A zugeordnet sind und zum Löschen flüssiger Stoffe wie Lacke oder Kunststoffe der Brandklasse B geeignet.
Kohlenstoffdioxid
Dieses Gas ist sauersoffverdrängend, d.h. dass damit sehr vorsichtig umgegangen werden muss. Das gilt besonders für Innenbrände, da die Gefahr, dass der Helfer seinen eigenen Sauersoff verdrängt, sehr groß ist. Das Gas leitet keinen Strom und hinterlässt keine Rückstände, dadurch ist es das beste Löschmittel für Elektronikbrände. Da das Gas in einem Druckbehälter vorliegt, wir es beim Austreten sehr kalt. Das Löschmittel ist also niemals bei brennenden Personen anzuwenden.
Pulver
Es gibt verschiedene Arten von Löschpulver. Der genaue Verwendungszweck ist auf dem Löscher angegeben. Im Allgemeinen ist der gewöhnliche Haushaltslöscher ein ABC-Pulverlöscher. Diese bieten die beste Löschwirkung gegen die meisten Brände. Das Pulver ist nicht giftig, jedoch sollte der direkte Kontakt mit den Schleimhäuten und Augen vermieden werden, um evtl. Reizungen vorzubeugen. Das Pulver liegt in einer sehr feinkörnigen Form vor und ist nach Ausbringung sehr schwer wiederaufzunehmen. Deshalb sollten diese Löscher nicht "aus Spaß" mal abgefeuert werden, da eine Renovierung des Wohnraumes meisten die einzige Alternative bleibt, um das gesamte Pulver aus der Einrichtung zu entfernen. Ein weiterer Mangel: der feine Pulverstaub kann in elektrische Anlagen eindringen und Korrosion am Metall verursachen. Pulverlöscher sollten daher nicht in einem Büroraum oder in der Reichweite von technischen Anlagen eingesetzt werden.

Welches Löschmittel für welche Brandklasse?

Jedes Löschmittel eignet sich besonders für bestimmte Brandklassen:

  Vorteil Nachteil
Wasser gut verfügbar,
ungiftig
Wasserschaden,
schwerer als brennbare Flüssigkeiten,
leitet elektr. Strom
Schaum punktuell einsetzbar,
kaum Löschmittelschaden
leitet elektr. Strom
Kohlenstoffdioxid kein Löschmittelschaden,
nicht leitend
Sauerstoffverdrängend,
geringe Wurfweite
ABC-Pulver universell,
günstig
großer Löschmittelschaden

Legende:  = gut geeignet  = bedingt geeignet  = nicht geeignet

Was passieren kann, wenn das falsche Löschmittel zu Anwendung kommt, zeigt das folgende Video. Hier zeigen wir wie ein Fettbrand richtig und wie er falsch bekämpft werden kann:

Wie mache ich den Feuerlöscher betriebsbereit?

Jeder Feuerlöscher muss vor dem Einsatz betriebsbereit gemacht werden. Auf jedem Löscher ist die Vorgehensweise hierzu erläutert, allerdings sollte man sich damit bereits vor dem Ernstfall einmal befasst haben, um Verwirrung zu vermeiden. Im Allgemeinen sollte die folgende Vorgehensweise weitehelfen:

1. Entsichern Ein Löscher ist gegen das versehentliche Auslösen durch eine Plombe oder einen Sicherheitsstift geschützt. Dieser muss jetzt entfernt werden
2. Scharfschalten Bei Löschern mit außenliegenden Treibgaspatronen sind diese meistens mit einem Handventil zu öffnen. Bei solchen mit innenliegenden Patronen werden diese meistens über einen großen Druckknopf auf dem Löscher aktiviert.

Wie lösche ich mit einem Feuerlöscher?

Grundsätzlich gilt:

Vorsicht bei elektrischen Anlagen

Es sollte mindestens ein Sicherheitsabstand von drei Metern eingehalten werden, um einen Stromschlag zur vermeiden. Brennen feste Stoffe sollte das Löschmittel stoßweise und nicht in einem langen Löschmittelstrom ausgebracht werden. Dadurch erhöht sich die Wirkung des Löschers um ein Vielfaches. Ein 6kg Pulverlöscher hat bei falscher Löschweise eine maximale Funktionsdauer von nur 9 Sekunden. Brennen flüssige Stoffe sollte das Löschmittel in einem Zug flach über der Brandfläche ausgebreitet werden. Dadurch wird das Rückzünden der schnell brennenden Flüssigkeit verringert.

Es folgen allgemeine Verhaltensweisen zur Verwendung eines Feuerlöschers:

Windrichtung beachten!
Es sollte ständig mit dem Wind gearbeitet werden, um nicht in den Brandrauch eingeschlossen zu werden.
Richtig
Falsch
 
Von vorne nach hinten arbeiten!
Um das Feuer effektiv zu bekämpfen, sollte von vorne nach Hinten gearbeitet werden. Dabei ist darauf zu achten nicht vom Feuer eingeschlossen zu werden.
Richtig
Falsch
 
Fließbrände von Oben nach Unten!
Fließ- und Tropfbrände werden von Oben nach Unten gelöscht, um ein Wiederentzünden durch neues Brandgut zu verhindern.
Richtig
Falsch
 
Gleichzeitig arbeiten!
Sofern vorhanden, sollten mehrere Helfer mit mehreren Löschern gleichzeitig arbeiten, dadurch kann in kürzerer Zeit mehr erreicht werden.
Richtig
Falsch
 
Vor Wiederentzündung schützen!
Im Anschluss ist die Brandstelle vor erneutem Entzünden zu schützen. Dazu ist es auch hilfreich einen weiteren Feuerlöscher oder ein Eimer mit Wasser bereitzuhalten.
Richtig
Falsch
 
Feuerlöscher auffüllen!
Verwendeten Feuerlöscher dürfen nicht wieder aufgestellt werden. Sie müssen vom Fachpersonal überprüft und wieder gefüllt werden. Zuständig ist hier nicht die Feuerwehr, sondern Prüffirmen oder die Hersteller. Telefonnummern und Ansprechpartner stehen auf den Löschern.
Richtig
Falsch

Was mache ich mit dem Löscher nach der Verwendung?

Wurde ein Feuerlöscher verwendet, so ist er von Fachpersonal zu überprüfen und zu befüllen. Dabei gilt ein Löscher bereits als verwendet, wenn die Versiegelung (Plombe) entfernt, oder die Treibgaspatrone geöffnet wurde. Zuständig für die Prüfung ist nicht die Feuerwehr, sondern Spezialfirmen oder die Hersteller. Telefonnummern und Ansprechpartner stehen auf den Löschern.

Wo bekomme ich einen Feuerlöscher? Worauf ist zu achten?

Feuerlöscher kann man direkt über den Herstellern, die Prüffirmen und mittlerweile in fast jedem Super- oder Baumarkt erhalten. Es sollte darauf geachtet werden, dass der Löscher noch einen ausreichend langen Zeitraum geprüft ist und dass das Löschmittel und die Art des Löschers zum wahrscheinlichen Einsatzgebiet passen. Des Weiteren sollte die Dimension des Löschers dem Einsatzgebiet angepasst sein.

Wie oft sollte der Löscher geprüft werden?

Im Allgemeinen sollte ein Feuerlöscher alle zwei Jahre geprüft werden. Je nach Typenschildangaben auch früher, bzw. nach jedem Einsatz. Dabei wird die Treibgaspatrone auf den Fülldruck untersucht und sichergestellt, dass das Löschmittel in Ordnung ist.

Welche Alternativen gibt es zum Feuerlöscher?

Es muss nicht immer ein Feuerlöscher sein, denn bei einigen Bränden (z.B. Fett- und Personenbränden) ist eine Löschdecke ein sehr wirksames Löschmittel, welches keine Auswirkung auf die Brandumgebung hat. Des Weiteren ist beim Grillen mit Holzkohle ein Eimer oder eine Gießkanne mit Wasser eine gute Vorsorge.